-
2025: Dein Jahr der bewussten Veränderung
Wednesday 25 December, 2024
35331 times viewed
Anjuly Rudolph -
Von gescheiterten Annäherungsversuchen und hilfreichen Antworten - Interview mit Anjuly
Monday 16 December, 2019
12983 times viewed
Anjuly Rudolph -
Yoga ist ein Gespräch mit dir selbst. ©
Sunday 10 November, 2019
5316 times viewed
Anjuly Rudolph -
Yoga und Klimawandel
Sunday 10 November, 2019
3096 times viewed
Anjuly Rudolph -
Von Krankheit als Mittel zum Zweck
Sunday 09 August, 2020
3068 times viewed
Anjuly Rudolph -
Begrüße das neue Jahr mit Yoga: Lass los, vergebe und entdecke dich selbst neu!
Wednesday 01 January, 2025
1407 times viewed
Anjuly Rudolph -
So wählst du die perfekte Yogalehrer-Ausbildung: Kriterien und Tipps
Saturday 04 January, 2025
1385 times viewed
Anjuly Rudolph -
7 Gründe, warum eine Yogalehrer-Ausbildung dein Leben 2025 transformieren wird
Wednesday 11 December, 2024
1357 times viewed
Anjuly Rudolph -
Yoga-Dschungel: Welcher Stil passt zu dir
Thursday 05 December, 2024
1296 times viewed
Anjuly Rudolph -
Gesund & Stark in den Frühling – Tipps für ein vitales Leben mit Yoga
Wednesday 05 February, 2025
1028 times viewed
Anjuly Rudolph
Wie erkenne ich einen authentischen Yoga-Kurs?
Yoga ist in den letzten Jahren im Westen immer beliebter geworden. Von Boutique-Studios bis hin zu Online-Plattformen findet man „Yoga” in fast jeder erdenklichen Form und Ausprägung. Aber die Wahrheit ist: Vieles, was als Yoga verkauft wird, hat mit Yoga überhaupt nichts zu tun.
Kürzlich fragte mich jemand: „Woher weiß ich, ob ein Yoga-Kurs authentisch ist? Wie kann ich echtes Yoga von dem unterscheiden, was nur unter diesem Namen verkauft wird?”
Das ist eine wichtige Frage – und eine, die eine wohlüberlegte Antwort verdient.
Yoga: Mehr als nur Asanas
Das Wort Yoga leitet sich vom Sanskrit-Wortstamm „yuj“ ab, was „verbinden“ oder „vereinen“ bedeutet. Beim Yoga geht es nicht nur darum, den Körper in komplexe Posen zu bringen. Es geht darum, Körper, Atem, Geist und Seele zu einem untrennbaren Ganzen zu verweben – ähnlich einer kunstvollen Stickerei, bei der jeder Faden nahtlos mit dem nächsten verbunden ist.
In Bezug auf Asanas erinnert uns die Patanjalis Yoga Sutras:
„Sthira sukham asanam“ स्थिरसुखमासनम् – die Haltung sollte stabil und bequem sein.
Es geht nicht darum, wie fortgeschritten oder flexibel deine Posen sind, sondern darum, Leichtigkeit, Stabilität und Achtsamkeit in jeder Bewegung zu finden.
Yoga, wie es in den Patanjalis Yoga Sutras beschrieben wird, bedeutet, die Schwankungen des Geistes (chitta vritti nirodhah) योगश्चित्तवृत्तिनिरोध zu beruhigen – eine Praxis, die weit über die Muskeln hinausgeht.
Ganzheitliches Verständnis des Körpers
Echtes Yoga beansprucht alle 11 Körpersysteme, vom Skelett- und Muskelsystem bis hin zum Nerven-, Verdauungs- und Hormonsystem. Unter diesen haben insbesondere das Verdauungs-, Nerven- und Hormonsystem einen großen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit, das emotionale Gleichgewicht und sogar das Bewusstsein. Yoga hilft uns zu verstehen, wie Organe und Organsysteme unseren Geist, unsere Stimmung und unsere Energie beeinflussen.
Moderne wissenschaftliche Studien bestätigen dies zunehmend: Yoga reguliert das autonome Nervensystem, verbessert die Verdauung, senkt den Stresshormonspiegel und gleicht die endokrine Funktion aus. Muskeln profitieren zwar davon, stehen aber nicht im Mittelpunkt des Yoga – vielmehr geht es um ganzheitliches Bewusstsein.
Jenseits der Bewegung: Atem, Energie und inneres Bewusstsein
Eine echte Yoga-Praxis umfasst:
Asana – zur Vorbereitung und Stärkung des Körpers
Pranayama – bewusste Regulierung des Atems
Mudra & Bandha – subtile Energieverschlüsse und Gesten
Shatkriya – Reinigungstechniken für Körper und Geist
Yama & Niyama – ethische Grundlagen
Pratyahara, Dharana & Dhyana – Zurückziehen der Sinne, Konzentration und Meditation
Yoga Nidra / Tiefe Entspannung – Integration und Heilung
In meinen eigenen Kursen führe ich die Schüler oft durch Kaya Sthairyam (Beobachtung und Stille nach dynamischen Sequenzen) und lasse sie ihren natürlichen Atem beobachten oder ihren Körper auf dem Boden spüren. Immer wieder habe ich erlebt, dass Menschen zu Tränen gerührt waren oder Momente tiefer Erkenntnis erlebten – einen Einblick in den tieferen Sinn des Lebens.
Einmal sagte mir eine Yogalehrerin, die meiner Herangehensweise – einer vollständig angeleiteten Sitzung mit geschlossenen Augen und sehr einfachen Bewegungen – skeptisch gegenüberstand, dass sie wirklich beeindruckt sei. Sie erkannte, dass die Kraft des Yoga nicht in auffälligen Körperhaltungen liegt, sondern in dem achtsamen, meditativen Fluss, der Körper und Geist erweckt und vereint.
Wie erkennt man einen guten Yoga-Kurs
Eine gute Yoga-Stunde fordert dich ein wenig heraus und erdet dich sehr. Hier sind einige Beispiele für eine Stunde, die auf authentischem Yoga basiert ist:
- Ausgewogene Praxis: Eine Kombination aus Asana, Pranayama, Pratyahara und Dharana – nicht nur endlose Körperhaltungen.
- Aufmerksamkeit für die Atmung: Klare Anleitung, um Bewegung und Atmung miteinander zu verbinden.
- Momente der Stille: Genügend Zeit für tiefe Entspannung, Yoga Nidra oder Kaya Sthairyam, insbesondere nach Pranayama oder kardioorientierten Abläufen wie Sonnengrüßen. Diese Pausen ermöglichen es dem Nervensystem, die Praxis zu integrieren.
- Präsenz des Lehrers: Die Lehrkraft steht den Schülern voll und ganz zur Verfügung, leitet sie an und unterstützt sie, anstatt nur eigene Praxis auszuüben.
- Innere Wärme statt oberflächlicher Atmosphäre: Weniger Fokus auf Räucherstäbchen oder Kerzen, mehr auf die Kultivierung von Präsenz, Aufmerksamkeit und Verbindung.
Ein Kollege fragte mich einmal nach dem Kurs:
„Anjuly, wenn die Leute nach den anderen Fitnesskursen nach Hause gehen, verabschieden sie sich einfach und gehen – aber nach deinem Kurs kommen alle mit einem breiten Lächeln, winken zum Abschied und sagen „Tschüss, schönen Tag noch!“. Was machst du da eigentlich?“
Die Antwort ist einfach: Wir konzentrieren uns auf Präsenz, Verbindung und Achtsamkeit – das Herzstück des wahren Yoga.
Den Unterschied erleben
Aus meiner persönlichen Praxis schätze ich Kurse, in denen ich einfach ich selbst sein kann. Ganz gleich, ob meine Geschwister oder vertraute Kollegen unterrichten, ich lasse alle persönlichen und beruflichen Masken fallen, halte meine Augen geschlossen und gebe mich ganz der Praxis hin. Am Ende fällt eine Last von meiner Brust und meinen Schultern. Meine Stimmung ändert sich, mein Geist fühlt sich leichter an und ich gehe mit einer anderen Einstellung durch mein Leben, lösungsorientiert, optimistisch und gelassen, mit mehr Akzeptanz für mich selbst und meine Situation.
Beim Yoga geht es nicht um perfekte Posen. Es geht um Atmung, Präsenz, Achtsamkeit und innere Transformation. Wenn diese Elemente miteinander verwoben sind, weiß man, dass man das wahre Yoga gefunden hat.



